Keine Chance für Homophobie!

Erklärung LGBTQA+ Rechte

Für uns, das Bündnis für Demokratie und Toleranz, ist jeder Mensch richtig und wichtig so wie er ist! Zur Vielfalt, die unsere Gesellschaft bereichert, gehören verschiedene sexuelle und Geschlechtsidentitäten. Jeder Mensch, ob heterosexuell, homosexuell, bisexuell, asexuell oder transsexuell muss die Möglichkeit haben, ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen können. Deshalb stehen wir für Toleranz gegenüber allen Formen der sexuellen und Geschlechtsidentität und engagieren uns gegen jede Form von Diskriminierung. Das vor kurzem geänderte ungarische Anti-LGBTQA+ Gesetz diskriminiert Angehörige dieser Gruppe. Es nimmt Menschen die Möglichkeit, sich zu informieren und sich mit ihrer eigenen sexuellen und Geschlechtsidentität auseinanderzusetzen. Damit nimmt man Menschen die Würde und beraubt sie der Möglichkeit, ihren eigenen Lebensentwurf zu gestalten. Außerdem sät man Angst in jungen Menschen, die sich ihrer Sexualität oder ihrer Geschlechtsidentität nicht sicher sind. Durch mangelndes Wissen und mangelnde Toleranz der Gesellschaft denken sie, sie seien falsch oder gar krank. Zudem führt fehlende Aufklärung der Gesellschaft zu Hasskriminalität. Diese Gesetzesänderung, welche „zum Schutz von Kindern“ verabschiedet wurde, erreicht somit das genaue Gegenteil.

Wir lehnen die Grundannahme, dass man eine sexuelle Identität oder Geschlechtsidentität durch „Propaganda“ annehmen kann, als zutiefst diskriminierend ab. Diese Annahme wertet die sexuelle Identität des Menschen ab und erkennt diese nicht als Teil jedes Menschen.

Es ist nicht unsere Intention, Ungarn an den Pranger zu stellen. Uns geht es um die Freiheit und die Würde des Menschen und um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen. LGBTQA+ Kinder und Jugendliche haben ein überdurchschnittliches Suizidrisiko, welches durch Akzeptanz und Toleranz reduziert werden kann, und durch Ablehnung und Ächtung erhöht wird.

Viele tolerante und weltoffene Menschen in Deutschland sind aufgestanden und haben als Europäer gegen das ungarische Gesetz protestiert, so auch insbesondere im Rahmen der Fußballeuropameisterschaft. Die UEFA hat die Beleuchtung der Allianz-Arena in Regenbogenfarben abgelehnt, mit der Begründung, dass sie „keine politische Organisation“ sei. Diese Entscheidung können wir nicht nachvollziehen. Es geht bei dieser Aktion nicht um tages- oder parteipolitische Fragen, sondern um Menschenrechte und eine Aussage zu den Werten Europas, die die UEFA in ihren Statuten teilt. Da kann und darf es keine Neutralität und keine Strategie zur Konfliktvermeidung geben.

Wir begrüßen es daher sehr, dass die Stadtverwaltung Wiesloch schnell auf die Diskussion reagiert hat und die Titelseite des Facebook-Auftritts der Stadt mit einem Regenbogen versehen hat. Damit setzen wir als Gemeinde ein Zeichen, dass wir eine aufgeschlossene und aufgeklärte Gemeinde sind, in der alle Menschen willkommen sind.

Corona- Teststation direkt in der Innenstadt

Marktstraße 11, direkt am Marktplatz, gegenüber Rathaus, im „Wieslocher Wohnzimmer“

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 11 bis 16 Uhr

Die Wieslocher Hessel Apotheke und der Stadtmarketing Wiesloch e.V. haben direkt im Herzen der Wieslocher Innenstadt eine Corona-Teststation aufgebaut.

Zweck der neuen Teststation ist es, Zertifikate auszustellen, mit denen die Kunden den Tag über in verschiedenen Geschäften shoppen und beispielsweise zum Friseur gehen oder, je nach Vorgabe der Corona- Verordnung, nach Inzidenzwert, andere Dienstleistungen in Anspruch nehmen können.

Die Öffnungszeiten orientieren sich am Einzelhandel und sind 11 – 16 Uhr, täglich von Montag bis Freitag. Getestet wird in der Marktstraße 11, direkt am Marktplatz, gegenüber Rathaus im „Wieslocher Wohnzimmer“. Zur Anwendung durch geschulte Mitarbeiter*innen kommt ein hochsensitiver Corona-Abstrich gemäß RKI- Kriterien. Bei einem negativen Testergebnis berechtigt das Zertifikat zum „Click & Meet“- Einkauf in den Wieslocher Geschäften oder beispielsweise einem Frisörbesuch.

Durch die schnelle und zupackende Initiative von Christopher Schmidt, Schuh Wolf und Lothar Graff, Hessel Apotheke, konnte eine zentrale Testmöglichkeit geschaffen werden, um das sichere Einkaufen in der Wieslocher Innenstadt zu ermöglichen. Unterstützt wurde diese Aktion durch Michael Maier, Stadtmarketing e.V. Geschäftsführer, und Ines Adam, Stadt Wiesloch.

Dafür werden aktuell die Räumlichkeiten des „Wieslocher Wohnzimmers“ umgewidmet, die Corona-bedingt leider gerade nicht genutzt werden können.
Hier sollen eigentlich Angebote von Vereinen, Organisationen und Privatpersonen „von Bürger*innen für Bürger*innen“ eine gute Heimat finden, dieses hat die Pandemie seit mehr als einem Jahr leider vereitelt. So zögerten der Vorstand des Vereins „Bündnis für Demokratie und Toleranz“, der das „Wieslocher Wohnzimmer“ als Projekt betreibt, und das Projektteam nicht lange, den Raum der Wieslocher Hessel Apotheke zu diesem guten Zwecke zur Verfügung zu stellen. Auch der Ursprungs- Initiator des „Wieslocher Wohnzimmers“ MdB Lars Castellucci unterstützt diese Übergangsnutzung in den Räumlichkeiten.  

„Mich freut es, wenn unterschiedliche Menschen Hand in Hand arbeiten und unkompliziert eine gute Lösung schaffen“, so Lothar Graff. Die Hessel Apotheke betreibt schon länger ein Testzentrum in eigenen Räumlichkeiten, unterstützt die Stadt Wiesloch von Anbeginn durch Testungen in Schulen und Kindertagesstätten. Deswegen war es nur logisch auf diese medizinische Expertise und das Know How zurück zu greifen, das sich die Graffs und ihr Team aufgebaut haben.

Wie kann ich einen Termin vereinbaren?

Einige Geschäfte können direkt mit dem Einkaufstermin einen Test-Termin in der Teststation vereinbaren. Außerdem können sich die Kunden vor Ort über einen Sofort-Termin- QR- Code zu den Öffnungszeiten der Test Station, direkt einen Termin buchen.

Hierzu gibt es Plakate mit dem Code in und an vielen Innenstadtgeschäften. Außerdem können die Kunden selbst über die Homepage der Teststation einen Termin buchen.

https://testtermin.de/stadtmarketing-wiesloch
Oder die Kunden kommen einfach vorbei und werden vom Teststation-Team direkt erfasst und getestet. Wer eine Mail Adresse angibt, kann das Testergebnis direkt online erhalten, ansonsten muss vor Ort ca. 15 Minuten auf die Ergebnisse gewartet werden.

Stellungnahme zu “Widerstand2020”

Die aktuelle Debatte um “Corona-Einschränkungen” krankt unseres Erachtens daran, dass – wissentlich oder unwissentlich – zwei Fragestellungen miteinander vermischt werden:

  • Ist die Bedrohung durch das Coronavirus tatsächlich so schwerwiegend, dass die Ausrufung einer Pandemie gerechtfertigt war?
  • Wird “Corona” von den politisch Handelnden dazu missbraucht, um Freiheitsrechte einzuschränken?

Wir sind der Ansicht, dass in unserem demokratischen Rechtsstaat die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern und Gemeinden überwiegend und mehrheitlich im Interesse des Gemeinwohls handeln.
Anders ausgedrückt: Unsere Haltung gegenüber dem Staat, seinen Institutionen und den handelnden Personen ist nicht geprägt von grundsätzlichem Misstrauen.
Ausgehend von dieser Prämisse reduziert sich der Fragenkomplex rund um Corona auf “graduelle” Fragen, wie etwa:

  • Waren und sind die “Corona-Einschränkungen” dem Ausmaß der Bedrohung angemessen?
  • Hätte man z.B. auf die Schließung von Schulen oder Geschäften verzichten können?

Diese und andere Fragen sind berechtigt und sollen leidenschaftlich diskutiert werden.
Ausgehend von der obigen Überzeugung stellt sich jedoch nicht die Frage, ob Freiheitsrechte und Grundrechte akut und dauerhaft bedroht sind.
Daher sehen wir auch keine Notwendigkeit für eine neue “Freiheitsbewegung”, wie die Partei “Widerstand2020” eine zu sein beansprucht.
Gleichwohl ist das Recht, eine Partei zu gründen, ein verfassungsmäßig verbrieftes Recht.1

In ihrer Satzung bekennt sich die Partei “Widerstand2020” zum demokratischen Rechtsstaat und lehnt “totalitäre, diktatorische und faschistische Bestrebungen jeder Art” entschieden ab.2

Auf der anderen Seite rufen die Gründer und Protagonisten zum Widerstand gegen die etablierte Politik auf und pflegen den Kontakt zum “Verschwörungsunternehmer” Ken Jebsen.3

So muss sich erst noch zeigen, welchen Weg die Partei “Widerstand2020” nimmt. Ein Parteiprogramm existiert bislang nicht.
Wir werden die Entwicklung kritisch begleiten, uns in dieser Gruppe jedoch nicht aktiv engagieren.

1 Art. 21 Grundgesetz
2 §1 der Satzung vom 21.4.2020; siehe https://www.widerstand2020.de/satzung.html
3 https://www.youtube.com/watch?v=eHemOBO9un4

Danke! 800 Menschen in Wiesloch für Toleranz, Vielfalt und gegen Fremdenfeindlichkeit

Wir als Bündnis für Toleranz in Wiesloch möchten uns von ganzem Herzen bei Euch allen bedanken. Bei allen die geklatscht, gepfiffen, gesungen, getanzt, musiziert haben oder einfach nur da waren.

Das war ein wichtiges Zeichen, eine wertvoller Moment, der zusammenschweißt und zeigt, dass DIE nicht die Mehrheit sind – sondern wir. Wir dürfen uns nicht verstecken, nicht vor Intoleranz, vor Hass, vor Anfeindungen und nicht vor Stammtischparolen. Wir müssen jetzt aufstehen und zeigen, dass wir uns unsere Werte nicht zerstören lassen.

Wir waren 800 Menschen, die für eine bunte, offene und tolerante Gesellschaft zusammengekommen sind. Manchmal braucht es einfach nur nur eine kleine Erinnerung daran, dass man nicht alleine ist. Danke Wiesloch.

Wir bedanken uns darüber hinaus bei allen Rednerinnen und Redner, unserem OB, den vielen ehrenamtlichen Ordnern, der Polizei, bei Hubert Schramm für Licht und Ton (https://www.extrem-soundandlight.de/) und natürlich bei den wahnsinnigen und fantastischen Busters Allstars für ihr spontanes Konzert.

Danke.  

Dringend! Aufruf des Waibstadter Bürgermeisters zur Gegendemonstration am Sonntag, 5.10.14

Hallo Zusammen,

am Sonntag findet eine Demo der NPD Kreisverband Rhein-Neckar in Waibstadt statt. Alle Informationen findet ihr in dem beigefügten Aufruf. Ich hoffe, dass wir so viele Mitbürger wie möglich an die geplante Strecke bringen, um eindeutig zum Ausdruck zu bringen, dass in Waibstadt kein Platz ist für rechtsextremes Gedankengut.

Bitte leitet also dieses Mail bzw. den Anhang an so viele Bekannte, Verwandte und Gleichgesinnte weiter. Waibstadt steht zusammen gegen Rechts!

Nach Auskunft von erfahrenen Mitarbeitern auch der Polizei ist es nicht förderlich eine offizielle Gegenveranstaltung zu organisieren. Zum einen wird dadurch die Dauer der Veranstaltung unnötig verlängert; zum anderen birgt das auch ein hohes Konfliktpotential weil erfahrungsgemäß auch gewaltbereite Linksautonome aktiviert werden. Das wollen wir auf keinen Fall.
Wir wollen entlang der Demostrecke unsere eindeutige Ablehnung und unser Missfallen äußern. Eurer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Ich muss nur darauf hinweisen, dass eine dauerhafte Blockade der Demostrecke eine Straftat darstellt, die von der Polizei verfolgt werden muss.

Gruß

Joachim Locher

Wiesloch wollte ein Zeichen gegen Neo-Nazis setzen und Wiesloch hat ein Zeichen gesetzt!

Die extreme Rechte in Gestalt von NPD und den Freien Nationalisten Kraichgau hatten am Samstag, 16. Juni, in Wiesloch nichts zu gewinnen. Aktuellen Angaben der Polizei zu folge stand ein kleiner Haufen von 28 Nazis in Wiesloch etwa 3000 (nochmal in Worten: dreitausend) Gegendemonstrantinnen und Gegendemonstranten gegenüber.

Blockade

Bereits um 06:15 Uhr trafen sich etwa 70 Bündnis-Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf dem Adenauerplatz um gegen 07:00 Uhr gemeinsam Richtung Kundgebungsort, dem – welche Ironie – Fontenay-aux-Roses-Platz (Fontenay-aux-Roses ist die französische Partnerstadt von Wiesloch), zu ziehen. Zwar hatte sich dort bereits eine geringe Polizeipräsenz von 5 Autos und etwa 10 Polizisten zusammengefunden, doch war es diesen nicht möglich die friedliche Protest-Blockade vor dem Schlecker auf dem Fontenay-aux-Roses-Platz zu verhindern. Zu jeder Zeit bestand ein guter und freundlicher Austausch zwischen der Polizei und den Demonstranten.

So wurde etwa gegen 08:30 durch Bauhof und Polizei ein etwa 50 Quadratmeter großer „Käfig“ für die Nazis aufgebaut, welcher durch einen etwa 10 m abgesperrten Sicherheitsbereich umrandet und abgesperrt wurde. Den Blockierenden war es zu verdanken, dass man nun eine Verhandlungsgrundlage mit der Polizei besaß. Diese ließ sich darauf ein, dass sofern die Blockade den Platz für die Absperrung räumt, die Demonstranten sich entsprechend um das gesamte abgesperrte Areal aufhalten dürften, was in Folge auch so passierte. Bei guter Stimmung warteten die Blockierer auf dem Fontenay-aux-Roses-Platz.

Fest der Toleranz auf dem Adenauerplatz – „Unser Kreuz hat keine Haken“

Gleichzeitig liefen auf dem Adenauerplatz die Vorbereitungen für das Fest der Toleranz. Die Musikanlage wurde aufgebaut, Bänke aufgestellt, Plakate wurden aufgehängt etc. Bis zehn Minuten vor elf Uhr waren nur wenige Menschen gekommen. Aber kurz vor der Eröffnung füllte sich der Adenauerplatz mit einigen hundert Menschen – Jung und Alt, von nah und fern, mit und ohne Migrationshintergrund.

In einer mitreißenden Ansprache wurde die Kundgebung und das Fest der Toleranz auf dem Adenauerplatz eröffnet. Auch der Oberbürgermeister Franz Schaidhammer („Neonazis sind ungebeten und unerwünscht“) und Pfarrer Haffner („Ich möchte Sie ermutigen, für die Würde des Menschen immer wieder einzutreten“ und „Unser Kreuz hat keine Haken“) fanden deutliche Worte. Auch, wenn es eine Selbstverständlichkeit war, betonten die Redner, dass der Protest gegen die NPD-Kundgebung nur ein friedlicher Protest sein kann.

Massen auf der Ringstraße

Nach und nach fanden sich immer mehr Demonstranten in der Ringstraße ein, bis die Polizei schließlich dreimal die Protestanten aufforderte, diese zu räumen. Jedoch war klar, dass dies zu diesem Zeitpunkt für die Demonstranten bereits keine Alternative mehr war. Die Übermacht der Demonstrantinnen und Demonstranten gipfelte, als sich die bis dato zusammengefundenen Teilnehmer der Kundgebung auf dem Adenauerplatz gegen 12 Uhr gemeinsam auf den Weg Richtung Ringstraße machten.

Demo-Zug 

Nach den Ansprachen und der Einladung an die Bevölkerung entweder mit dem Demonstrationszug gemeinsam in Richtung Fontenay-aux-Roses-Platz zu ziehen oder auf dem Adenauerplatz bei Musik und Unterhaltung ein Zeichen zu setzten, wurden die Organisatoren von den Blockade-Teilnehmern um Unterstützung gebeten. Etwas früher als geplant formierte sich der Demonstrationszug vor dem Dannheimer am Bacchus-Brunnen. Dort folgten eine weitere Ansprache und die Verlesung der Wieslocher Erklärung. Im Anschluss machte man sich gemeinsam und unter dem Getöse von Trillerpfeifen und Vuvuzelas auf den Weg, begleitet von den Kirchenglocken der evangelischen und katholischen Kirchen. Die erste Reihe trug ein Banner mit der Aufschrift „Keine Nazis in Wiesloch – Wiesloch ist tolerant, bunt und vielfältig – nicht braun!“ Weiter als bis zur Höhe der Löwen-Apotheke kam man nicht, da die Polizei die Leimbach-Brücke absperrte. Die Fußgängerzone war nach dem Beginn des Demonstrationszuges vollkommen von der Menschenmasse gefüllt, vom Schlecker bis zum Adenauerplatz war die große Zahl von aufrechten Demokraten angewachsen.

Spontaner Kessel

Gegen halb eins trafen die NPD`ler ein. Mittlerweile ließ es die Situation nicht mehr zu, dass Neo-Nazis zum eigentlichen Kundgebungsort vorgelassen werden konnten. Die Überzahl der Demokraten war zu groß. Es wäre für die Polizei nicht verhältnismäßig gewesen den Weg für die NPD´ler und „freie Nationalisten“ freizumachen.

Zusätzlich trafen mehrere Hundert Demonstranten vom Osten, also aus Richtung des Palatins dazu und somit bildete sich völlig spontan ein echter „Kessel buntes“.

Die NPD musste somit eine spontane Miniatur-Kundgebung, eingekesselt von etwa 1500 Demonstranten und „beschützt“ von etwa 200 Polizisten zwischen deren Fuhrpark abhalten. Auf der Ringstraße, zwischen der Bushaltestelle und der Einmündung zur Markstrasse, eingekesselt von einer bunten Menschenmenge versuchten die Nazis nun vergeblich sich Gehör zu verschaffen.

Verwaltungsmitarbeiter, welche sich in direkter Nähe (etwa 10 m) innerhalb des Sicherheitsbereiches zu den Nazis aufhalten mussten, berichteten später, dass es nicht möglich war auf diese Entfernung auch nur den Hauch eines Wortes der NPD-Redner zu verstehen. Deren braune Propaganda verhallte somit unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Demonstranten ungehört.

Abzug

Gegen 14 Uhr beendeten die NPD ihre „Kundgebung“ und wurde von der Polizei aus ihrem abgesperrten Bereich über die Gerbereistraße in Richtung Palatin Tiefgarage begleitet. In der Gerbereistraße kam es zu einem kurzen Zusammenstoß zwischen der Polizei und Gegendemonstranten, die diesen Vorfall provozierten und nichts mit dem Aktionsbündnis zu tun hatten. Da auch die Polizei dies als „Randaspekt“ bezeichnete, muss dies auch nicht weiter thematisiert werden.

Die Ausfahrt der Nazis aus der Palatin Tiefgarage war ein denkwürdiges Bild. Die Polizei sicherte die Ausfahrt und stoßweise kamen die Nazis heraus gefahren. Viele Menschen ließen es sich nicht nehmen die Teilnehmer der NPD-„Kundgebung“ auszubuhen.

Ein schöner Abgang!

Interessant waren auch die verschiedenen Autokennzeichen der Neo-Nazis – sie benötigten für ihre „Kundgebung“ Unterstützung aus Heilbronn, aus der Bodensee-Region und aus dem Saarland.

Die meisten Unterstützter versammelten sich – nachdem klar war, dass die NPD die Stadt verlassen hatte – auf dem Adenauerplatz, um den Erfolg gemeinsam zu feiern. Auf dem Adenauerplatz war  seit 11 Uhr ein buntes Programm: Neben den schon erwähnten Rednern spielten verschiedene Bands wie die Rock-Combo der Jugendmusikschule, die Jugendband Pantano sowie die Rock-Band Old Mon Coyote und Sinus. Kinder malten Bilder und bastelten Buttons, hatten Spaß mit Riesenseifenblasen und bunter Schminke.

Friedenstaube

Um 16 Uhr wurde die Kundgebung auf dem Adenauerplatz offiziell beendet Zum Abschluss stiegen Friedenstauben in den Himmel. Die Friedenstauben untermauerten auf eindrucksvolle Weise die Vorgehensweise des Aktionsbündnisses und den Verlauf des gesamten Tages:

Friedliches, tolerantes Miteinander

Von einer latent aggressiven Stimmung, wie es in einem Leserbrief stand, war nichts zu spüren.

Fazit, Dank, Zukunft und wie geht es weiter

„Ich habe mich noch nie so heimisch in Wiesloch gefühlt, wie an diesem Tag“, „Danke Wiesloch!“ oder „Ich bin stolz auf Wiesloch“, „Hut ab! Bin gerade erst nach Wiesloch gezogen und hätte dem „Kaff“ nicht zugetraut so viele Leute zu mobilisieren und so friedlich die Nazis in die Schranken zu weisen“, „Die kommen nicht mehr. Die haben ihr eigenes Wort nicht verstanden und haben nichts erreicht. Sitzblockade und Entschlossenheit haben die NPD‘ler aufgehalten.“, „Klasse Aktion!“ waren nur einige wenige Sätze, die an diesem Tag und in den Tagen danach gefallen sind.

 Keine Frage Wiesloch und alle Unterstützer aus dem Umland können sehr stolz sein.

Besonders beeindruckt war die Aussage eines DGB-Vertreters, der meinte:

Es gibt wohl kein Beispiel in Deutschland

in dem in dieser kurzen Zeit

ein so breiter Protest auf die Beine gestellt wurde“.

Zum Vergleich: am 1. Mai formierten sich in der Großstadt Mannheim 3.000-3.500 Nazi-Gegner. Die Große Kreisstadt Wiesloch kann hier locker mithalten.

Wow! Tolle Leistung! Super!

Zum Abschluss bleibt noch ein großes Danke:

  • Allen Vereinen, Verbänden, Gruppen, Parteien, Kirchen, Unternehmen und Organisationen (Liste auf der Homepage)
  • allen aktiven und passiven Unterstützter
  • den Spendern
  • Bandstuff.de für die Spender der T-Shirts
  • Buchhandlung Eulenspiegel für den Verkauf der T-Shirts und Bücher Dörner für den Verkauf der Vuvuzelas
  • Werbeagentur Dolderer für das Design der Werbematerialien
  • Jan Oppenheimer für das Erstellen der Homepage
  • dem Palatin für die logistische Unterstützung und dem Median für die Verpflegung der Bands
  • den Bands
    • Basekicks
    • Jugendmusikschule
    • Old Man Coyote
    • Pantano Soundsystem
    • DJ Joe Stringer
  • den Kindergärten ‚die Wilde 18‘ und ‚Pusteblume‘ für die Kinderbetreuung
  • dem Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst
  • Aber auch der Polizei für den guten, besonnen Einsatz und eine gute Kooperation im Vorfeld
  • Vor allem aber auch allen Bürgerinnen und Bürger – aus Wiesloch und Umgebung – für das Kommen und für die Unterstützung.

Wiesloch hat etwas Besonderes auf die Beine gestellt.

In einem Nachtreffen waren sich die Organisatoren einig, dass das Bündnis weiter bestehen soll und wird. Wie genau, möchte man bei einem Treffen nach den Sommerferien überlegen.

Die Organisationsstruktur soll auf alle Fälle beibehalten werden, um  auf zukünftige Ankündigungen der NPD reagieren zu können. Denn einig waren sich alle Teilnehmer, dass Wiesloch jederzeit ein Bündnis in ähnlicher Größe aufstellen könne.

Aber das Aktionsbündnis – mit Homepage und Facebook-Seite – soll auch Vorbild und Unterstützungsplattform für andere Aktionsbündnisse sein.

Ja, es war ein großer Tag für Wiesloch, für ein gutes Miteinander, für Toleranz!

Und es war ein schlechter Tag für die Nazis!

 

 Für das Aktionsbündnis:

  • Adrian Seidler
  • Stefan Seewöster
  • Jan Oppenheimer
  • Dr. Lars Castellucci
  • Günter Schroth
  • Jochen Dolderer
Videos:
Presse: 

Vuvuzelas gegen Rechts

Ab morgen gibt es in der Buchhandlung Dörner unter dem Motto „Vuvuzelas gegen Rechts“ die bekannten Trompeten aus Südafrika. Das Blasinstrument, dessen Klang dem Trompetenlaut eines Elefanten ähnelt, eignen sich nicht nur für Fußballstadien, sondern bspw. auch zum Übertonen von Nazi-Gequatsche.

Für jede verkaufte Vuvuzela wandert ein Euro in die Kasse des Aktionsbündnis. Wir sagen DANKE!

http://de.wikipedia.org/wiki/Vuvuzela

Buchhandlung Dörner, Hauptstr. 91. 69168 Wiesloch Mo – Fr.:  09:00 – 19:00 Uhr, Sa:  09:00 – 16:00 Uhr

+++ Achtung! Aktuelle News! +++ Achtung! Aktuelle News! +++ Achtung! Aktuelle News! +++

In den letzten Tagen haben sich die Ereignisse überschlagen.

Die NPD hat die Veranstaltung am 9.6.12 abgesagt, wobei erst am heutigen Mittwoch die offizielle schriftliche Benachrichtigung bei der Stadtverwaltung einging. Seit erste Gerüchte im Internet über die Absage der NPD aufkamen, war jedoch unklar, wann und wo die Folgeveranstaltung stattfinden soll bzw. kann.

Jetzt ist es öffentlich, die Veranstaltung findet am nächsten Samstag, den 16.6.12 auf dem Platz vor dem Schlecker statt.

Gestern Abend wurde im Arbeitskreis über das weitere Vorgehen beraten und beschlossen, dass wir unsere geplante Kundgebung auf dem Adenauerplatz für den 9.6. ebenfalls absagen, sowie alle weiteren Aktionen und die reservierten Plätze in der Stadt.

Wir haben unterstehende Presseerklärung an die RNZ zur Veröffentlichung gegeben.

Presseerklärung Aktionsbündnis „Wiesloch gegen Rechts“
 
Nachdem die NPD ihre genehmigte Veranstaltung für den morgigen Samstag abgesagt hat (s. RNZ vom 6.6.12) wird deutlich:
Die Absage der NPD beweist ihre Schwäche – die Nazis haben in Wiesloch keine Chance! Auch in Zukunft steht fest: Die NPD hat schon verloren, bevor sie öffentlich aufzutreten versucht. Wir Demokraten sind stärker. Das werden wir zeigen, wann immer es nötig ist.
 
Das Aktionsbündnis wird seine geplante Kundgebung auf dem Adenauerplatz vom 9. Juni auf den 16. Juni verschieben, sofern unmissverständlich deutlich wird, dass ein entsprechender Antrag der NPD vorliegt und dieser Antrag von der Stadtverwaltung Wiesloch genehmigt wird.

Wir danken allen Unterstützern und Aktiven für ihr bisheriges Engagement. Wir werden auch zukünftig gemeinsam im Aktionsbündnis „Wiesloch gegen Rechts“ aktiv sein.

Wir bauen darauf, dass Ihr Engagement für die Sache ungebrochen ist und Sie bei der Kundgebung am 16.6.12 auf dem Adenauerplatz dabei sein werden – als aktiv am Programm Beteiligte oder als aktive Bürgerin/Bürger. Plakate (mit neuem Datumsaufkleber) und Flyer können weiterhin im Wahlkreisbüro von Kai Schmidt-Eisenlohr, Hauptstr. 104 abgeholt werden. Es soll und wird deutlich werden, „Wiesloch ist tolerant, bunt und vielfältig – nicht braun“. Die Neo-Nazis haben in Wiesloch keine Chance.

Fest der Toleranz und Kundgebung am 09.06.2012 – NEUER TERMIN am 16. Juni 2012

Am 09.06. rufen wir alle Wieslocher Bürgerinnen und Bürger auf sich um 11.00 Uhr auf dem Adenauerplatz einzufinden. Die NPD wird um 12 Uhr mit ihrer “Kundgebung” auf dem Fontenay-aux-Roses-Platz vor dem Schlecker beginnen und wir wollen zeitgleich eine Kundgebung auf dem Adenauerplatz abhalten und dazu gemeinsam ein lautstarkes Fest der Toleranz anstimmen.

Wer möchte spenden?

Wenn jemand das Aktionsbündnis mit 10, 20, 50 Euros oder einem anderen Betrag unterstützen möchte, kann dies gerne tun indem er einen beliebigen Betrag auf das Konto der Stadt Wiesloch überweist. Die Verwaltung leitet es an die Organisatoren weiter.

Geld wird bspw. für Plakate, Flyer benötigt.

Vielen Dank vorab!

Bankverbindung lautet:

Sparkasse Heidelberg
Kto.Nr. 50 007 235
BLZ 672 500 20

oder

Volksbank Kraichgau
Kto.Nr. 33 707
BLZ 672 922 00

Verwendungszweck: Aktionsbündnis gegen Rechts